Wir sind sowohl Wolken
… leben in einer materiellen Form als begrenzte Wesen, sind augenscheinlich getrennt von allem um uns herum, verändern uns ständig und existieren nur eine begrenzte Zeit
… als auch Himmel …
essentielles, reines Sein, einem offenen Raum gleich, nicht getrennt von irgendetwas, unendlich und weit und unserem Wesen nach unzerstörbar und unveränderlich.
Diese beiden – scheinbar kontroversen – Bewusstseinszustände definieren unser Dasein. Als kleine Kinder waren wir noch gefühlte Himmelswesen, frei und unbeschwert in unserem Sosein. Bis wir uns mit den Jahren dann immer mehr mit einer vorgegebenen konditionierten Wolkenformation identifizierten.
Auch innerhalb eines Tages sind wir mal mehr Wolke, mal mehr Himmel.
Gerade eben noch schmerzt uns die Begrenztheit unseres bedürftigen Körpers und wir spüren die Verletzlichkeit unseres menschlichen Daseins nur zu deutlich, schon lassen wir uns kurz darauf wieder – ganz selbstvergessen und mühelos – vom Leben treiben, vollkommen versunken in den gegenwärtigen Moment und in die grenzenlose Weite unseres reinen Daseins.
Aber ganz egal, wie sehr sich dein Leben auch manchmal durch bedrohliche Wolkenmassen verfinstern mag, das Wolkengeheimnis steht dir immer treu zur Seite.
Denn: Inmitten jeder Wolke findest du nichts als reinen Himmel.
